Multiple Sklerose (Junge und Neubetroffene)
Erläuterung des Krankheitsbildes:
Bei der Multiplen Sklerose handelt es sich um eine entzündliche, chronische Erkrankung des zentralen Nervensystems, also des Hirns und Rückenmarks. Die Ursache der MS ist unbekannt. Aber die Medizin hat schon erhebliche Fortschritte bei der Erklärung des Ablaufs des Entzündungsgeschehens gemacht, die in einer Fehlreaktion des körpereigenen Immunsystems liegt. Die MS zählt zu den Autoimmunerkrankungen. Sie verläuft anfangs meist schubartig, d.h. es kommt zwischenzeitlich zur teilweisen oder vollständigen Rückbildung der Symptome. Die Krankheit kann in eine sog. sekundär-chronisch progrediente Verlaufsform übergehen, dass bedeutet die Symptome bilden sich nicht mehr zurück und nehmen in der Intensität sogar schleichend zu. Nur sehr selten haben einige Patienten bereits zu Beginn eine chronische Verlaufsform. Es können die verschiedensten Symptome auftreten und je nach Betroffenem kann es zu sehr unterschiedlichen Beschwerden kommen. Häufig sind eine unerklärliche Müdigkeit (Fatigue), Koordinations- und Gehstörungen, Sehstörungen, Gefühlstörungen wie Taubheit und Kribbeln vorhanden.
Es kommt zusätzlich auch zu Störungen der Feinmotorik, Zittern, Lähmungen, Gedächtnis- und Konzentrationsbeeinträchtigungen, Blasenstörungen und Depressionen.
Aufgrund der Vielzahl der Symptome heißt sie auch die Krankheit der 1000 Gesichter. Es handelt sich um eine sehr unberechenbare und daher auch psychisch belastende Erkrankung, denn Anzahl, Art und Ausprägung der Symptome sind von Patient zu Patient genauso wie der Verlauf sehr unterschiedlich und Zeitpunkt und Stärke der Krankheitsschübe kaum vorhersehbar.
Daher haben einige Patienten auch nach vielen Jahrzehnten kaum Behinderungen – Andere haben relativ schnell große Handicaps.
Arbeit der Gruppe:
Wir sind eine Selbsthilfegruppe, welche sich speziell an Neuerkrankte und jüngere Betroffene richtet und auf diese zugeschnitten ist, indem sie auf deren spezielle Themen eingeht. Wir geben uns gegenseitige Hilfe und tauschen unsere Erfahrungen bei der Bewältigung der Krankheit und deren Einfluss auf das Alltagsleben aus. Unser Ziel ist es uns gegenseitige Motivation und Unterstützung bei der Suche nach Hilfe und Lösungen von Problemen bzw. Konflikten zu geben. Ziel der Selbsthilfegruppe ist es das Potential an Erfahrungen und Wissen einer Gruppe zu nutzen und uns gegenseitig aufzubauen. Aufgrund der Unberechenbarkeit und Schwere der Erkrankungen ergeben sich neben der Krankheitsbewältigung leider gerade für jüngere Neubetroffene große Herausforderungen im sozial- und arbeitsrechtlichen Bereich. Genannt seien hier beispielsweise Berufseinstieg und -wechsel, Kündigungsschutz, Nachteilsausgleich, Frühverrentung oder finanzielle Unterstützungen, welche nicht nur existenzsichernd sind.
Behinderte sind besonders hoch von Arbeitslosigkeit und späterer Armut bedroht oder betroffen.