Häufige Fragen

Was sind Selbsthilfegruppen?

Selbsthilfegruppen bestehen aus Menschen mit ähnlichen Lebensfragen, Problemen oder Diagnosen, die sich freiwillig, ehrenamtlich, selbstorganisiert, basisdemokratisch und regelmäßig treffen. Selbsthilfe bedeutet, gemeinsam mit Gleichbetroffenen die eigenen Probleme und deren Lösung in die Hand zu nehmen.

Helfen die Selbsthilfegruppen wirklich?

Selbsthilfegruppen können Sehnsuchtsorte sein. Dort erleben Menschen, Entlastung, Verständnis und schöpfen neuen Mut. Es tut einfach gut, verstanden zu werden ohne viel erklären zu müssen. Die Gruppe hilft häufig mit großen Belastungen besser umzugehen. Die Gespräche und die Vielzahl an Informationen fördern, dass man selbstbewusster mit Erkrankungen und Problemen umgehen kann.

Wie läuft ein Gruppentreffen ab?

Die Gruppentreffen werden nicht durch Fachkräfte angeleitet, so dass jede Gruppe eigene Formen der Zusammenarbeit und Moderation findet. Die Formate sind dabei ganz unterschiedlich – vom Stuhlkreis über Stammtische, Improvisationstheater, Spazieren, mit sportlichen oder kreativen Elementen usw.

Ein Gruppentreffen dauert im Durchschnitt zwei Stunden.

Ganz wichtig ist: Das, was Sie und andere in der Gruppe erzählen, bleibt auch in der Gruppe. Was gesprochen wird, gelangt nicht nach draußen. Die Identität und Teilnahme an den Gruppentreffen wird absolut vertraulich behandelt.

Gruppentreffen ohne Arzt oder Therapeut, klappt sowas?

Meist kommen in einer Gruppe sehr vielfältige Erfahrungen und damit verbunden unterschiedliches Fachwissen zusammen. Eine klare Struktur und einfache Regeln für das Gespräch miteinander helfen, Verantwortung für die gemeinsame Zeit zu übernehmen. So findet jede Gruppe ihren eigenen Stil. „Fachleute“ von außen bleiben gern gesehene Gäste zu einzelnen Terminen.

Sollte ich mich für ein Gruppentreffen anmelden?

Die meisten Gruppen sind ganz offen gegenüber neuen Interessierten. Manche führen ein kurzes Vorgespräch oder wünschen sich eine Anmeldung. Es lohnt immer, sich vor dem ersten Besuch bei der Selbsthilfekontaktstelle zu informieren.

Die Selbsthilfekontaktstellen vermitteln Ihnen den Kontakt zu einer für Sie passenden Selbsthilfegruppe und helfen bei Ihrem Einstieg dort.

Wie gründe ich selbst eine Selbsthilfegruppe?

Am Anfang steht die Frage: Was ist mir als Gründer*in einer Selbsthilfegruppe wichtig? Was erhoffe ich mir von dem Austausch mit anderen und mit wem will ich mich austauschen? Manche wollen sich zum Beispiel nur mit Betroffenen in ihrem Alter treffen oder eine reine Frauen- und Männergruppe ins Leben rufen.

Hilfe bei der Gründung erhalten Interessierte bei Selbsthilfekontaktstellen – egal, ob sie die anfänglichen Fragen schon für sich beantwortet haben oder nicht. Die Selbsthilfekontaktstellen unterstützen bei der Suche nach weiteren Betroffenen. Außerdem bieten sie oft selbst Räume für die Gruppentreffen an oder geben Tipps, wo die Gruppe sich sonst treffen könnte.

Kostet die Teilnahme an einem Gruppentreffen etwas?

Selbsthilfegruppen sind in der Regel kostenfrei. Für bestimmte Kosten haben die Selbsthilfegruppen die Möglichkeit eine Förderung zum Beispiel über Krankenkassen zu beantragen.
Dazu kann die Selbsthilfekontaktstelle beratend tätig sein.

Selbsthilfegruppe – ist das was für mich?

Sie fühlen sich in Ihrer aktuellen Lebenssituation gesundheitlich, seelisch oder sozial besonders belastet? Es würde Ihnen helfen, mit Menschen in Kontakt zu kommen, denen es ähnlich geht?

In einer Selbsthilfegruppe können Sie:

  • Menschen treffen, die sich in einer vergleichbaren Situation oder Problemlage befinden
  • Informationen und Erfahrungen austauschen
  • sich gegenseitig ermutigen und ihre Stärken erkennen
  • Neues voneinander und miteinander lernen
  • gemeinsam etwas bewegen

Bin ich zu jung für eine Selbsthilfegruppe?

Junge Menschen haben auch in ihren Lebenssituationen, wie zum Beispiel Ausbildung oder Studium, Start in das Berufsleben oder Familiengründung Herausforderungen zu bewältigen. Für viele ergeben sich damit Probleme, Sorgen oder Nöte, welche einen Handlungsbedarf im jungen Alter erfordern. Dadurch hat die junge Generation eine Gemeinsamkeit, die Verständnis im Umgang mit der Erkrankung bzw. dem Gruppenthema schafft und sich in neuen offenen Formen zu einer Selbsthilfegruppe zusammenfinden können.

Wo und wann treffen sich die Selbsthilfegruppen?

Da gibt es keine festen Regeln. So gibt es Gruppen, die sich in Räumlichkeiten einer Selbsthilfekontaktstelle treffen, andere Gruppen treffen sich aber auch in Cafés, privat oder bei schönem Wetter draußen im Park.

Auch wie oft die Treffen stattfinden ist von Gruppe zu Gruppe unterschiedlich. Die Gruppe entscheidet gemeinsam in welchem Rhythmus sie sich trifft. Auch die Tageszeit wird an die Bedürfnisse und Wünsche der Gruppe angepasst. Sie gehen keinerlei Verpflichtung ein.

Am besten kontaktierten Sie die Selbsthilfekontaktstelle Ihrer Region und erfahren dort den Termin und Treffpunkt für das nächste Gruppentreffen. Jede Anfrage wird absolut vertraulich behandelt.

Was ist eine Selbsthilfekontaktstelle?

Selbsthilfekontaktstellen sind eigenständige, kompetente und professionelle Beratungseinrichtungen mit hauptamtlichen Mitarbeitern.

Zu den Aufgaben einer Selbsthilfekontaktstelle gehört:

  • die Beratung und Vermittlung von Betroffenen bzw. deren Angehörige in bestehende Selbsthilfegruppen
  • die Beratung und Unterstützung von Betroffenen bzw. deren Angehörige bei der Neugründung von Selbsthilfegruppen sowie in deren Startphase
  • die Hilfestellung für Selbsthilfegruppen bei strukturellen und organisatorischen Problemen (z.B. bei der Suche nach Begegnungsräumen, bei der Beantragung von Fördermitteln usw.)
  • Wegweiser im System der gesundheitlichen und sozialen Angebote der Region zu sein
  • die Tätigkeit als Multiplikator und Koordinator von Veranstaltungen, Weiterbildungen und der Öffentlichkeitsarbeit

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