Veröffentlicht am 28. November 2024

Fragen der Zuschauer*innen innerhalb der Theateraufführung „Der schwarze Hund“ in Sangerhausen

Am 20. November fanden zwei Aufführungen des Theaterstücks „Der schwarze Hund- Depression aus dem Schatten ins Rampenlicht“ in Sangerhausen statt. An der Vormittagsveranstaltungen nahmen rund 430 Schüler*innen sowie an der Abendveranstaltung weitere ca. 280 Personen (Betroffene, Angehörige, Interessierte) teil. Im Zuge dessen konnten nach dem Theaterstück Fragen zu den Hilfsangeboten in der Region von Fachpersonen beantworten werden. Dieses wurde so gut angenommen, dass keine Möglichkeit gegeben war die ausgeteilten Fragekarten zu beantworten, da eine Vielzahl von persönlichen, direkten Fragen gestellt und beantwortet wurde.

Aus diesem Grund möchten wir hiermit noch alle weiteren Fragen beantworten:

  1. „Was mach ich, wenn ich depressiv bin aber Angehörige/ Betreuer dies nicht verstehen?“
    – Sich an Personen des Fachgebiets wenden und um Hilfe bitten -> z.B. Sozialpsychiatrischer Dienst
    – Symptome erklären, Gefühlslage verdeutlichen
    – Eine andere (Bezugs-)Person einbeziehen und als Stütze zu dem Gespräch mitnehmen.
  2. „Ich habe nach meiner Trennung wieder mit Drogen angefangen und komme nicht davon weg!“
    – Wichtig ist, sich professionelle Hilfe zu suchen und sich beraten zu lassen.
    Erste Anlaufstelle sind die Suchtberatungen sowie die Hausarztpraxis.
    Welche Art von Suchthilfe jemand braucht, hängt von der Situation ab:
    – Wie geht es der Person?
    – Um was für ein Suchtmittel oder Suchtverhalten geht es?
    – Welche Auswirkungen hat die Sucht auf die Gesundheit und das Leben dieses Menschen?
  3. „Wie gründet man eine Selbsthilfegruppe im ländlichen Raum/Dorf?“
    – Sprechen Sie mich an!
    – Wir helfen Ihnen bei der Gruppengründung, dies kann in jedem Ort und selbst dem kleinsten Dorf im Landkreis möglich sein. Wichtig dafür ist es nur genügend andere interessierte Personen zu finden. Dabei unterstützen wir Sie und starten einen Gruppenaufruf. Kommen genügend Personen zusammen (min. 3 Personen), kann bereits ein erstes Treffen vereinbart werden.
  4. „Gibt es für Selbsthilfegruppen finanzielle Unterstützung?“
    Selbsthilfegruppen haben einen Anspruch auf finanzielle Unterstützung seitens der Krankenkassen.
    Um eine Förderung zu erhalten, muss die Selbsthilfearbeit von Betroffenen für Betroffene erbracht werden und die Aktivitäten auf die gemeinsame Bewältigung chronischer Krankheiten und Behinderungen ausgerichtet sein. Die Gruppe besteht aus mindestens sechs Teilnehmern, ist offen für neue Mitglieder und macht ihr Angebot in der Öffentlichkeit bekannt. Sie existiert mindestens ein Jahr, um verlässliche Arbeit zu leisten und wird unter keiner professionellen Leitung geführt.
  5. „Wo können Betroffene akut Hilfe bekommen, wenn keine ambulante staatliche Therapie zur Verfügung steht?“
    Wichtig ist, dass der/die Betroffene während der Wartezeit in ärztlicher Behandlung, zum Beispiel beim Hausarzt/der Hausärztin, ist. Diese/r kann in regelmäßigen Abständen kurze Gespräche durchführen, um die Entwicklung der Symptome zu beobachten, bei Verschlechterung eine Behandlung zu beginnen oder an einen Facharzt/Fachärztin oder in eine Klinik zu überweisen. Zudem kann der Hausarzt/die Hausärztin ergänzende digitale Behandlungsprogramme verschreiben. Insbesondere bei schweren Depressionen und in Akutsituationen können die Ambulanzen psychiatrischer Kliniken (»psychiatrische Institutsambulanzen«) kontaktiert werden. Im Falle von Suizidgedanken ist es sogar wichtig, sich schnell an eine psychiatrische Klinik zu wenden. Rund um die Uhr ist dort ein Arzt/eine Ärztin zu sprechen. Außerdem ist der Sozialpsychiatrische Dienst ein wesentlicher Ansprechpartner: Der Sozialpsychiatrische Dienst berät Menschen mit psychischen Erkrankungen, geistig behinderte Menschen und Personen mit Suchterkrankungen sowie deren Angehörige und andere Bezugspersonen. Die Beratungen beinhalten u.a. die Aufklärung über Krankheitsbilder, Aufzeigen von Hilfsmöglichkeiten, Motivation und Vermittlung bei der Inanspruchnahme von fachärztlicher Behandlung oder sozial-therapeutischer Angebote, sowie die Information über mögliche Sozialleistungen. Weitere Hilfsangebote bestehen in der Form von Hausbesuchen bei Klienten, die aufgrund ihres Krankheitsbildes nicht in der Lage sind, die Beratungsstelle aufzusuchen. Ebenso werden Betroffene bei Behördengängen u.ä. unterstützt. Die Beratung im Sozialpsychiatrischen Dienst ist freiwillig und kostenlos.

Selbsthilfekontaktstelle Mansfeld-Südharz

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Isabell Ettingshausen

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In unseren Selbsthilfegruppen sind neue Mitglieder herzlich Willkommen!
Sprechen Sie uns gerne auf bestehende Selbsthilfegruppen an. Falls es die von Ihnen gewünschte Gruppe noch nicht gibt, beraten wir Sie gerne und helfen Ihnen bei der Gruppengründung.


Folgende Gruppen werden in Zukunft gegründet:

In Sangerhausen:

- "Essstörungen"

- "Lipödem und Lymphödem"

- "Trauerbewältigung"

- "Krebs"

- "Pflegende Angehörige"

- "Morbus Crohn und Colitis ulcerosa"

In Luth. Eisleben:

- "Psychisch erkrankte Menschen"

- "Angehörige psychisch erkrankter Menschen"

- "Hyperhidrose"

In anderen Städten:

- "Lipödem und Lymphödem" in Volkstedt oder Umgebung

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